Turnerinnenreise: Alpstein-Traverse Südroute, 26./27. August

 

 

 

Die Ausschreibung klingt nicht wie eine gewöhnliche Wanderung; eher nach Trekking, nach einem Hauch Abenteuer, auf jeden Fall anspruchsvoll. Damit aber alle, die Lust auf ein gemeinsames Wochenende hatten auf ihre Rechnung kamen, gab es für den 2. Tag eine gemütlichere Variante. Dazu später mehr.

 

 

 

Am Morgen trafen immer mehr Frauen im grünen  T-Shirt beim Bahnhof ein, und kurz vor halb acht fuhren wir vollzählig los, Richtung St. Gallen. Die S-Bahn hält zwar überall, hat aber den Vorteil, dass man lange sitzen bleiben kann, und es gab ja genug zu erzählen. Von St. Gallen fuhren wir weiter nach Appenzell, wo wir einen Kaffeehalt einlegten. Anschliessend setzten wir unsere Reise fort nach Brülisau und zuletzt mit der Gondelbahn hinauf auf den Hohen Kasten. Die Aussicht von dort oben ist einmalig. Inzwischen war es Mittag geworden und darum stärkten wir uns mit einem Imbiss bevor wir Richtung Stauberen loswanderten. Wie das halt so ist auf einem Berg mit Luftseilbahn, waren viele Wanderer unterwegs, auch viele Gruppen.

 

Es ging auf und ab und wieder auf und ab, und der Bergweg mit Steinen und Stufen erfordert einige Aufmerksamkeit und zwingt einen den Blick auf den Boden zu richten, sodass man, wenn man zwischendurch den Blick hebt, unvermittelt vor eindrücklich schroffen Felsformationen steht, die senkrecht in die Höhe ragen, wie sie so typisch sind für den Alpstein. Über die Saxer Lücke erreichten wir gegen Abend das Berggasthaus Bollewees, wunderschön am Fälensee gelegen. Karen gönnte sich noch einen erfrischenden Schwumm vor dem Essen, wir anderen beliessen es beim Zuschauen.

 

 

 

Das Berghaus war voll, aber das unglaublich effiziente und freundliche Personal meisterte diese Herausforderung. Einige von uns vergnügten sich noch mit einem Kartenspiel, bevor wir uns in die 4er-Zimmer zurückzogen und unter dicken Duvets verschwanden, die besser zur kalten Jahreszeit gepasst hätten.

 

 

 

Nach dem Frühstück teilten wir uns in zwei Gruppen. Die Einen gingen abwärts zurück nach Brülisau, wobei sie einen Teil der Strecke mit dem Trottinett zu Tal sausten. Die Anderen stiegen etwa zwei Stunden zum Zwinglipass hinauf. Auf dem Weg verschwand das Grün mehr und mehr und die Felsen dominierten. Ab und zu pfiff ein Murmeli und wir bekamen auch einige zu Gesicht. Auf der anderen Seite folgte der Abstieg nach Gamplüt, von wo aus  eine Gondelbahn nach Wildhaus hinunter führt. Das reizte aber niemanden, denn auch hier konnte man Trottinetts für die Talfahrt mieten. Nachdem wir die Roller bei der Talstation zurück gebracht hatten, schafften wir es gerade noch knapp ins nächstgelegene Restaurant, bevor ein Gewittersturm lostobte. Welch ein Timing!

 

 

 

Nach dem Zvieri war auch der Regen vorbei und wir kamen trocken zum Postauto. Auf der Fahrt nach Wattwil stiegen an jeder Station ganze Heerscharen zu. Offenbar waren an diesem strahlend schönen Wochenende sämtliche Schweizer Vereine auf ihrer Jahresreise. Ab Wattwil im Zug war es leer und kühl und wir wurden ruhig. Hatten wir doch in den zwei Tagen viel erzählt und gelacht, sodass jetzt genug war.

 

Alles in allem eine tolle Reise. Wir danken den Organisatorinnen Susanne und Brigitte.

 

 

 

Maya Mühlemann