FTV Turnerinnenreise 22./23. August auf das Niederhorn

15 Turnerinnen trafen sich am Samstagmorgen nach sechs Uhr am Bahnhof für die Reise über Frauenfeld und Thun Richtung Beatenberg. So schön es immer ist, reservierte Plätze zu haben, ist es doch so, dass diese Extrawagen immer hinten angehängt werden und sich nie ein Getränke-Wägeli dorthin verirrt. Gott sei Dank gibt es immer einige Turnerinnen, die einen feinen Tropfen und etwas für den Magen dabei haben, damit ein kleiner Apéro vor der Ankunft genossen werden kann. Den Spenderinnen für den „alkoholfreien“ Weisswein und den Pizza-Cake sei  nochmals gedankt. Daneben gibt es auch Turnerinnen, die gerne etwas Gesundes für den Lunch einpacken, allerdings sollte dies so geschehen, dass die Sauce nicht schon im Zug fast aus dem Rucksack tropft.

Die Standseil-Bahn brachte uns nach der Ankunft von der Beatusbucht nach Beatenberg hoch und mit den Gondeln ging es dann auf das Niederhorn, wo wir übernachten wollten. Beim Ausstieg verfing sich der Gurt eines Rucksacks in der Gondeltüre und es brauchte ein Sackmesser und einen Bahn-Mitarbeiter, um diesen wieder zu befreien. Damit können die kleinen Zwischenfälle für das Wochenende aber bereits abgehakt werden. Im Restaurant wurden die Rucksäcke umgepackt und nach einem Getränk auf der Sonnen-Terrasse ging es aufwärts Richtung Gemmelalphorn.  Den Thunersee und das gewaltige Bergpanorama im Blick wanderten wir durch grüne Wiesen, vorbei an Kühen und Liegebetten, über Stock und Stein mit dem Ziel vor Augen, hoch oben, weit vorne. Vor dem letzten Aufstieg war es dann höchste Zeit, den Lunch auszupacken und sich nochmals zu stärken. Der Linsensalat war wegen des Vorfalls im Zug etwas trocken, aber laut Aussage immer noch geniessbar. Die Rucksäcke waren jetzt einiges leichter und so stand dem letzten Aufstieg nichts mehr im Wege. Oben auf 2061 Meter machten wir ein Beweisfoto und jeder bekam von der Reiseleitung ein Choc-Ovo, damit wir auch den Abstieg noch schafften.  Dieser führte zuerst steinig bergab und dann durch eine wunderschöne Landschaft mit Bergblumen, kleinen Gewässern und Bächli. Das unerwartete Dessert wartete in Form von Heidelbeeren am Wegrand auf uns. So konnten wir es auch verschmerzen, dass auf der Gemmenalp zwar Getränke und Alpkäse auf Schildern angepriesen wurde, aber leider kein Mensch dort war, um sie uns zu verkaufen. Weit vorne und weit oben konnten wir in der Ferne den Sendemast  des Niederhorns erkennen.

Dort angekommen konnten die Zimmer bezogen werden und nach einer erfrischenden Dusche trafen wir uns auf der Sonnenterrasse für den Apéro. Nach dem feinen Abendessen gingen wir nochmals nach draussen, um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Ob es jetzt der schönste der Schweiz ist, sei dahin gestellt. Die Fotoapparate und Handys klickten auf jeden Fall rundherum. Als Ausklang jassten noch einige Turnerinnen eine Runde, aber all zu spät wurde es an diesem Abend bei niemandem von uns.

Am Sonntagmorgen begrüsste uns wiederum die Sonne und es war noch etwas wärmer als am Vortag. Allerdings zeigten sich auch einige schwarze Wolken, die uns von Zeit zu Zeit noch etwas ärgern würden. Nach dem ausgiebigen Frühstück schickten wir unsere Rucksäcke abwärts, um den Alpen-OL zu machen. Wir teilten uns in 3 Fünfergruppen auf, zwei sollten den Reh-OL machen, eine Gruppe entschied sich für den Luchs-OL. Zusammengefasst: Wir kämpften uns mit unseren Plänen durch Gebüsche, über Wurzelstöcke, durch Sumpf, bergauf und bergab. Viele von uns scheiterten, doch konnten einige Turnerinnen am Schluss den vollständig gestempelten Bogen einwerfen. Bravo, wir sind stolz auf Euch!

An unserem Ziel, der Mittelstation Vorsass, holten wir jetzt die Geräte für die letzte Etappe ab: unsere Trottinetts, natürlich nur mit Helm. Zuerst sehr steil und immer auf den Bremsen ging es mehr oder weniger flott bergab. Wir entschieden uns dann für die lange Route, auch wenn es über Schotterwege ging und man ab und zu das Gefährt auch stossen musste. Ohne Pannen und mit nur einem kleinen Sturz erreichten wir unfallfrei die Station in Beatenberg. Dort warteten schon unsere Rucksäcke und zu Fuss ging es noch einmal 20 Minuten aufwärts zum Restaurant Riedboden. Dort wurden wir köstlich verwöhnt und staunten nicht schlecht, wie gross eine halbe Portion Meringue mit Glaçe sein kann. Viel zu schnell war es Zeit, um sich mit der Standseilbahn für die Heimreise in die Beatenbucht runter bringen zu lassen. Etwas müde, aber ohne grosse Blessuren erreichten wir pünktlich wie geplant Stein am Rhein. Ein grosser Dank geht an Susanne und Brigitte für die Organisation dieses abwechslungsreichen Wochenendes. (YWi)