Turnerinnen-Reise in den Süden

 

Am Samstag, 30. August, trafen sich 18 Turnerinnen frühmorgens noch etwas verschlafen, aber dennoch schon hellwach, beim Bahnhof Stein am Rhein. Über Schaffhausen ging  es mit dem Zug Richtung Airolo. Zwischen Arth-Goldau und dem Tessin wurde zum Znüni Rebensaft und hausgemachtes Speckbrot serviert, ein Dank dafür an die Spenderinnen. Angekommen in Airolo hatten wir gerade Zeit, die Rucksäcke im Hotel unterzustellen und dann ging es mit dem Postauto zur Talstation der Ritom-Bahn, der steilsten Standseilbahn von Europa. Bei der Bergstation auf 1‘793m formierten sich zwei Gruppen. Die eine wollte dem Lago Ritom entlang wandern, die andere die etwas grössere Runde bis um den Lago Cadagno meistern. So wanderten 14 Turnerinnen über Stock und Stein, durch Wasser und Sumpf dem Ufer entlang und Schritt für Schritt die Schlusssteigung bis zur Capanna Cadagno auf 1‘987m hinauf. In der Hütte war bereits ein Tisch für uns gedeckt und wir stärkten uns mit Polenta, hausgemachten Gnocchi, Suppe oder Tessiner-Teller für den Rückweg. Dieser führte uns über Codogna zurück zur Bahn, aber nicht ohne Desserthalt mit feinen hausgemachten Kuchen.

 

Zurück im Hotel wurden die Zimmer verteilt und nach einer Dusche trafen sich alle für das feine Abendessen im Hotel-Restaurant. Die frühe Tagwache zeigte Wirkung und so kehrte schon bald Nachtruhe ein.

 

Am Sonntag wollte eine Gruppe nochmals die Wanderstöcke schwingen, die anderen mit den Rädern nach Biasca rollen. Die Radlerinnen erhielten im Veloverleih eine Einführung über die Räder, z.B. dass ein Plattfuss praktisch nur durch ein Nagelbrett der Polizei möglich ist, und nachdem die Helme angepasst und die Sättel die richtige Höhe hatten, ging es gleich bergauf auf den Radweg. Schon gab es den ersten Zwangshalt, da bereits die erste Kette herausgesprungen war. Aber die Frau von heute behebt solches selbst und schon ging es flott weiter Richtung Ambri und Piotta. Auf Radweg, Kantonsstrasse und einem Säumerweg pedalten wir rassig bergab. Dann passierte das Unmögliche, in einer Haarnadelkurve knallte es und mitten im Nirgendwo war der Plattfuss da. Die kleine Notfall-Pumpe war nutzlos, die Luft entwich sofort aus dem „unzerstörbaren“ Reifen. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Vermieter musste das Fahrrad zum Austausch hinunter nach Giornico geschoben werden. Wir entschlossen uns, dass zwei Turnerinnen das Rad austauschten und die restlichen schon Richtung Mittagsverpflegung weiterfahren. Im gemütlichen Grotto Val d’Ambra in Personica trafen sich alle wieder und dank der Effizienz der Wirtin konnten wir die verlorene Zeit wieder aufholen und das ausgezeichnete Mittagessen trotzdem geniessen. Die Angabe, nach Biasca seien es nur 10 Minuten, bezog sich wohl auf eine Autofahrt, denn schlussendlich reichte es gerade um die Räder einzustellen und den Zug zurück nach Airolo zu nehmen. Hatten wir bis jetzt Wetterglück, begann es nun zu regnen, aber das störte uns nicht mehr. In Airolo stärkten wir uns mit Glaçe und Heidelbeeren für die anstehende Rückfahrt. Alle holten die eingestellten Taschen und Rücksäcke, nicht alle, denn ein Rucksack fehlte. Dass ein Gepäckstück gestohlen sein sollte, konnten wir kaum glauben, aber der Sack war unauffindbar.

Im letzten Wagen des endlos langen Zugs wurde dann begonnen, die übriggebliebene Verpflegung zu vernichten. Für Lachtränen sorgte die spezielle Bananen-Transporthülle. Noch niemand von uns hatte je so ein Teil gesehen, aber sehr interessant. Ohne weitere Vorkommnisse erreichten wir pünktlich Stein am Rhein. Ein grosses  Dankeschön geht an die beiden Organisatorinnen der Reise, es war ein abwechslungsreiches und wunderschönes  Wochenende.